Unsere Jugend nutzte die Pfingstferien für eine Freizeit in Stralsund. In den dort stationierten Coastal-Booten des DRV sollte das Küstenrudern ausprobiert werden.
Für die Reise konnten wir den großräumigen 9-Sitzer-Bus der Lippischen Landesbrandversicherung ausleihen. Ganz herzlichen Dank für diese Unterstützung. Am Samstagnachmittag kamen wir beim Stralsunder Ruderclub an, verteilten und bezogen die Zimmer und freuten uns über den herrlichen Ausblick vom Gruppenraum auf den Strelasund.
Bald war auch Dagmar schon zur Stelle, die uns herzlich empfing und in den kommenden drei Tagen unsere Ansprechpartnerin sein sollte. “Unsere” drei DRV-Coastal-Boote waren erst in der Nacht von Amrum zurückgebracht und mit allem Zubehör auf der Wiese abgelegt worden. Sie mussten also noch aufgeriggert und leider auch gründlich gereinigt werden. Nordseesand klebte überall. Zu ihrem Leidwesen stellte Dagmar fest, dass bei zwei Booten wesentliches Zubehör wie Schwert, Ausleger oder ein Ruderschuh fehlte, so dass beide nicht einsatzfähig waren. Insgesamt eine mehr als schlechte Visitenkarte für die Surfschule Boyens in Norddorf, die die Boote für ihr Coastal Rowing Camp am Himmelfahrtswochenende gemietet hatte. Dagmar übergab uns stattdessen zwei Vereinsboote des Stralsunder Ruderclubs. Danke dafür! Nach dieser unerwartet langen Bootsübergabe hatte die angefeuerte Grillkohle bereits die perfekte Glut, so dass wir direkt zum leckeren Barbeque übergehen konnten.
Ein schöner Sonnenuntergang lockte noch zu einem Abendspaziergang. Entlang der Uferpromenade bummelten wir also zum nahe gelegenen Hafen und durch die wunderschöne Altstadt wieder zurück. Ein langer Spieleabend im Bootshaus schloss sich an, bis wir gegen Mitternacht in unseren Betten verschwanden.
Der Sonntagmorgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Mit Dagmar war vereinbart, dass wir erst um 11 Uhr die Vereinsboote übernehmen konnten. Vorher waren sie noch von Vereinsmitgliedern gebucht. Schnell stellten wir fest, wie wendig die Coastal-Boote sind. Das wurde erst einmal ausgiebig getestet, ehe wir den Strelasund in Richtung Rügendamm überquerten. Unter dem Damm hindurch fuhren wir weiter in den Wamper Wiek, und nach nur einer Ruderstunde hatten wir schon das Ende dieser wunderschönen Bucht erreicht. Dort war die Mittagspause vorgesehen. Wegen der unzähligen Mücken am Ufer wurde sie stehend in dem seichten, warmen Wasser verbracht.
Der Rückweg führte uns wieder aus der Bucht hinaus an die Südspitze der Insel Danholm zum Industriehafen, wo das bekannte Segelschiff Gorch Fock I am Dock lag. Auf dem weiteren Weg zum Bootshaus wurden die großen Hafenanlagen und -kräne ausgiebig bestaunt.
Am Steg des Stralsunder Ruderclubs erwartete uns bereits Dagmar, um beim Herausnehmen der Boote zu helfen. Der bei den Stralsundern Ruderern sehr unbeliebte Ostwind erschwerte das Anlegemanöver, aber mit der Unterstützung von Land verlief alles nach Plan.
Eine größere Gruppe ging anschließend noch zum nahe gelegenen Strand. Das Abendessen brachte ein Pizzalieferdienst, der unsere Erwartungen mehr als erfüllte. Anschließend wurde wieder bis weit in die Nacht hinein gespielt.
Am Pfingstmontag brachen wir etwas früher auf. Bis zum Strand ruderten wir am Festlandufer entlang, dann überquerten wir den Strelasund, dieses Mal in Richtung Altefähr. Weiter ging es am schönen Westufer Rügens entlang bis zum Kubitzer Bodden. Beim Bessiner Haken war Mittagpause. Diesmal konnten wir auch an Land gehen, es gab hier viel weniger Mücken als am Tag zuvor im Wamper Wiek. Das Wasser war wieder ruhig und flach, es lud zum Schwimmen ein. Selbst in einem Kilometer Entfernung zum Land konnten wir noch auf dem Grund stehen. Die beiden Jüngsten durften währenddessen gemeinsam einige Runden im Zweier drehen.
Zurück nahmen wir die gleiche Strecke, weil wir unter Land vor dem wieder auffrischenden Ostwind besser geschützt waren. Am Steg wurden wir diesmal von Maik empfangen. Der Wind stand erneut sehr ungünstig. Dennoch kamen alle Boote unbeschädigt aus dem Wasser. Das Reinigen der Boote war durch den ausgiebigen Einsatz von Wasserpumpen ein fröhliches, kurzweiliges Unterfangen.
Nach dem Duschen gab es leckeres Abendessen in der Rockeria Stralsund mit tollem Blick aufs Meer. Die meisten entschieden sich für einen der phantasiereichen und leckeren Burger.
Von dort war es nicht weit zum Hafen, in dem die von außen frisch renovierte Gorch Fock I wieder an ihrem eigentlichen Liegeplatz festgemacht war. Die Sonne tauchte sie in ein wunderschönes Abendlicht.
Nach einer weiteren Nacht im Bootshaus und einem letzten Frühstück ging es zurück ins Lipperland. Schön war’s – wir kommen gerne wieder.