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Wanderfahrt

Kirchbootfahrt in Speyer

Nach der Ankunft in Speyer schauten wir zuerst bei unserer Gastgeberin von der Rudergesellschaft Speyer rein und entdeckten die „geheimen Gärten“, die sich hinter den Häusern in der Altstadt verstecken. Der weitere Nachmittag wurde in kühlen Kirchen, Eiscafés und am Rhein verbracht. Der Tag endete in einer Traditionsgaststätte direkt am Dom zu Speyer und der Erkenntnis, dass die normale Weinschorle in der Pfalz erstaunlich viel Wein enthält.

Der Samstagvormittag begann auf dem Gelände der Rudergesellschaft Speyer im Reffenthal mit einer Führung durch das neue Bootshaus.

Dann kam der große Moment. Das 320 kg schwere Mahagonieboot „Charlie“ wurde per Knopfdruck zu Wasser gelassen. Zehn Ruderer, zwei Kielschweine und ein Steuermensch finden in dem Wikingerschiff Platz.

Und schon ging es los. Hinein in das Naturschutzgebiet Reffenthal. Vögel, viel Grün, ein Bundeswehrgelände und geankerte Motorboote, deren Mannschaft man nicht so genau anschauen sollte. Und die erste Bekanntschaft mit dem ungewohnten Riemenrudern. Von uns zehn haben höchsten fünf schon einmal in einem Riemenboot gesessen und zwei nebeneinander schon gar nicht. Alles spielt sich langsam ein, und das Team von der RG Speyer ist optimistisch. Schnell noch eine Bio-Pause, dann den Altrhein hinunter Richtung Neurhein.

Die starke Strömung auf dem Rhein war die nächste Überraschung. Wir kannten zwar die Zahlen, 7 – 8 km/h. Aber wie sich das anfühlt, davon hatte keiner bisher eine Ahnung. Gleichmäßig und mit ruhigen Zügen schoben wir uns vorwärts. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass die Bäume mit uns mithielten. Die Temperaturen stiegen inzwischen wieder locker auf 30°, zum Glück war es etwas bewölkt. Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Gastgeber und der ermutigenden Kommentare unserer Kielschweine schafften wir die 6 km rheinaufwärts zum alten Bootshaus der RG Speyer.

Beim dortigen Pächter, einem italienischen Restaurant, war der Mittagstisch schon bestellt, aber reichlich Kaltgetränke waren erst einmal begehrter. Nach einer leckeren Stärkung wurde wieder abgelegt und die Rückfahrt ins Reffenthal dank der Strömung schnell bewältigt.

Kurz nach der Einfahrt zurück in den Altrhein konnten wir, dank Dietmars Adleraugen, einen Eisvogel, der sich in einer Weide versteckt hatte, bewundern. Nach Aussage der Speyrer eine echte Seltenheit. Echt k.o., aber glücklich und aufgeregt setzten wir uns noch zu einem Abendgetränk vor das Ruderhaus.

Der Sonntag startete mit einem gemütlichen Frühstück auf der Maximilianstraße in Speyer. Dann trennte sich die Gruppe in die Technikaffinen und die Kulturinteressierten. Die Technikaffinen eroberten das Technik Museum, das von der Orgel über Autos und Flugzeugen bis zum U-Boot viele spannende Exponate bietet. Die Kulturinteressierten trafen sich vor dem Domportal zur Führung über das „Jüdische Leben in Speyer“. Um 13.00 Uhr trafen sich alle am Parkplatz und ein erlebnisreiches, anstrengendes, schönes Wochenende fand seinen Abschluss.