Wenn man gemeinsam in ein Boot steigt, muss man das Gleiche wollen, besagt ein Sprichwort. Dasselbe gilt, wenn 30 Personen in sechs Boote steigen, um rund 100 Kilometer des Neckarverlaufs zu erkunden. Der Ruderclub Schieder hatte zur ersten Wanderfahrt des Jahres eingeladen und es folgten nicht nur Vereinsmitglieder sondern auch ein Boot samt Besatzung aus dem benachbarten Ruderverein Höxter.
Per Bus starteten die Ruderer in Richtung Lauffen, dem Ausgangspunkt der Wanderfahrt. Sechs Boote folgten im gesonderten Transport und wurden die folgenden drei Tage lang zum einzigen Fortbewegungsmittel.
Mitten durch Heilbronn und damit auch rudernd durch die blühende Bundesgartenschau führte die erste Etappe nach Bad Wimpfen, einem beschaulichen Ort mit mittelalterlichem geschlossenem Ortskern, der am späten Abend von der Mannschaft erkundet wurde, bevor die Ruderer im örtlichen Bootshaus das Nachtlager bezogen. Weiter ging es an Burgen und Schlössern gesäumten Ufern bis nach Eberbach, wo der dortige Ruderclub sein Bootshaus zur Übernachtung und Bewirtung zur Verfügung gestellt hatte. Der Tag endete mit einem Barbecue auf der Dachterrasse des Bootshauses mit Blick auf den Neckar bei Gitarre und Gesang.
Die letzte Etappe führte den Ruderclub schließlich zum Ziel nach Heidelberg. Auch dort wurde das Bootshaus zur Herberge der Wanderfahrer aber auch zum Aussichtspunkt des Feuerwerks vor der Kulisse des Heidelberger Schlosses, das sich im Neckar spiegelte – ein furioser Abschluss der dreitägigen Neckarroute.
Insgesamt legten die Ruderer nicht nur mehr als 100 Kilometer zurück, sondern durchquerten auch zwölf Schleusen ohne Probleme dank des Schleusendienstes von Vereinsmitglied Ronald Schefczyk, der aus Köln kommend angereist war. Nicht beeinflussbar waren die Wartezeiten vor den Schleusen zugunsten des Vorfahrt berechtigten Schiffsverkehrs, die manchmal 90 Minuten dauerten aber mit Gesang und guter Laune überbrückt wurden. Akribisch geplant und vorbereitet hatte diese Tour der Fahrtenleiter Willi Freckmann. Mit dabei war auch ein Boot samt Besatzung des benachbarten Ruderclubs aus Höxter. Gemeinsam genossen die Ruderer eine traumhafte Fahrt auf dem geruhsam fließenden Neckar unter blauem Himmel und teilweise gnadenloser Sonne, die kaum einen Ruderer ohne gerötete Nase in die heimischen lippischen Gefilde entließ.