Nachlese zur Wanderfahrt in Berlin

17-12-2014 21:34 von Administrator

von M. Rheker

Unser Ruderkamerad Knut Teuber hatte sich schon während der letzten Wanderfahrt 2013 in Berlin bereit erklärt für 2014 die nächste Tour in Berlin vorzubereiten. Am 02.10. ging´s los. 25 Jahre Mauerfall und Ferienbeginn in NRW sorgten allerdings für volle Autobahnen und so brauchten wir 6 Stunden bis zum Ziel Schmöckwitz – südöstlich von Berlin. Wir, das waren Marc, Stephan, Thorsten, Heinz, Knut Schwarz, Ingrid und Margret – 17 bis 75 Jahre!
Nach so einer langen Fahrt wollten wir uns beim Italiener im Ort stärken. Die Qualität der Pizzen ließ jedoch zu wünschen übrig. Knut Schwarz bekam für seine Pizza „solo“ zur Entschädigung eine extra Portion – 2 hauchdünne Salamischeiben – auf einer Untertasse vom Küchenchef serviert – na ja, Pizza solo in Schmeck-witz! Bei einem Glas Wein in zünftiger Atmosphäre des Ruderhauses ließen wir den Abend in Vorfreude auf die nächsten Tage ausklingen und legten vor dem Schlafengehen noch die 7-8-9 Regel (aufstehen – frühstücken – auf`s Wasser) fest.

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Am nächsten Morgen – die Damen waren schon in der Dahme schwimmen – gab es erstmal ein göttliches Frühstück im Ruderhaus – 8Uhr - ebenfalls von Knut T. organisiert. Dann ging´s auf die erste Tour – Seddinsee, Gosener Graben, Dämritzsee, großer Müggelsee. Es war einfach ein Genuss - diese Wasserlandschaft, Sonnenschein und herbstlicher Blätterregen. Dazu der schmale fast urwaldähnliche Gosener Graben – doch plötzlich, nach einer Kurve ging`s nicht weiter. Ein von Bibern „abgenagter“ Baum versperrte uns den Weg. Umkehren? Von wegen - unsere Steuermänner Marc und Knut T. gingen wagemutig an Land und peilten zunächst die Lage. Das schaffen wir! Die Beiden räumten nicht nur das Astwerk beiseite, sondern paddelten ihre Boote samt Mannschaft durch das Hindernis. So konnten wir die Fahrt durch den ziemlich engen Graben fortsetzen. Herrlich!!

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Eine am Ufer gelegene Fischräucherei lud uns zur Pause ein, bevor wir den Müggelsee überqueren konnten. Das ist wegen hoher Wellen häufig nicht so einfach möglich. Und dann ging´s so richtig zur Sache – wir kamen auf die Regattastrecke Grünau – 3 Schläge zum Anschieben und dann los! 2 Kilometer können verdammt lang werden. Zur Belohnung gab´s im Ruderhaus des ESV Schmöckwitz, unserem „Basislager“, Philadelphiatorte à la Teuber.
Später am Abend wurde bei einer zünftigen Brotzeit im Ruderhaus (Pizza solo ohne Belag wollte keiner mehr) lebhaft diskutiert - im Plusquamperfekt mit „Rotweinhintergrund“.
Am Samstag – Seddinsee, Gosener Kanal, Dämritzsee, Flakensee, Kalksee und auf dem Weg die Schleuse bei Woltersdorf. Für mich die erste Schleuse als Steuerfrau - wie aufregend. Die Schleusenwärterin war allerdings ziemlich unfreundlich und das Schleusen dauerte ewig lange. Aber bei so schönem Wetter war das alles kein Problem. Für die Pause hatte Knut T. einen interessanten kulturellen Leckerbissen für uns organisiert – eine Besichtigung des Kalksteinabbaugebietes bei Rüdersdorf. Mit einem Jeep wurden wir über das weitläufige und holprige Gelände geführt und kräftig durchgeschüttelt. Anschließend auf demselben Wasserweg zurück zum „Basislager“. Die langsame Schleuse wollten wir aber nicht noch mal nehmen. Stattdessen transportierten wir unsere Boote über die Bootsgasse. Das ging viel schneller, obwohl der Wagen schon ziemlich ramponiert und schwer zu bewegen war.
Bei einem netten Griechen stießen wir später mit Ouzo auf den letzten Abend in Schmöckwitz an.
Sonntagmorgen 9 Uhr hieß es dann zum letzten Mal „Ruderbereitschaft herstellen“. Wir genossen eine landschaftlich traumhafte, ca. 15 km lange Rundfahrt. Ingrid freute sich besonders, einen Eisvogel und anderes Federvieh zu sehen. In den Bäumen am Ufer warteten Kormorane wie die Geier auf schwächelnde RCS-Ruderer – aber nichts da, alle waren topp fit und mehr als zufrieden.
Wieder an Land hieß es Ordnung und Sauberkeit bei Booten und Quartier wieder herstellen, bei herrlichem Sonnenschein Abschied nehmen von Schmöckwitz und Knut T. und dann hinein in den zähfließenden Verkehr auf der Autobahn und zurück zum Schiedersee.

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